Eine Bergsteigerin reicht einem anderen Bergsteiger die Hand und hilft ihm

Leben im Sozial-Staat

Was ist das Sozial-Staats-Prinzip?

Das Gesetz und die Politik in Deutschland sagen:
Der Staat muss sich um die soziale Sicherheit und Gerechtigkeit kümmern.
Das ist das Sozial-Staats-Prinzip.
Aber was sind soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit?

Soziale Sicherheit

Beschäftigte zahlen
in die gesetzliche Sozial-Versicherung ein.
Damit sind sie versichert bei:

  • Arbeitslosigkeit
  • Krankheit
  • Pflege-Bedürftigkeit
  • Unfällen
  • Alter

Es gibt aber auch Menschen,
die nicht arbeiten.
Oder zu wenig Geld verdienen.
Diese Menschen bekommen dann
Hilfe vom Staat.
Zum Beispiel:

  • Grund-Sicherung
  • Sozial-Hilfe

Familien bekommen auch Hilfe.
Zum Beispiel:

  • Kinder-Geld
  • Eltern-Geld

Soziale Gerechtigkeit

Alle Menschen sollen
gleiche Chancen haben.

Alle Kinder können lernen.
Zum Beispiel bezahlt der Staat
die Schulen und die Lehrerinnen und Lehrer.
Und Menschen mit Behinderung
sollen die Förderung bekommen,
die sie brauchen.

Einige Beschäftigte bekommen mehr Lohn als andere.
Deshalb bezahlen sie mehr Steuern
und Beiträge zur Sozial-Versicherung.

Welche Versicherungen gehören zur Sozial-Versicherung?

  • Die Kranken-Versicherung: Sie gibt es seit 1883.
  • Die Unfall-Versicherung: Sie gibt es seit 1884.
  • Die Renten-Versicherung: Sie gibt es seit 1889.
  • Die Arbeitslosen-Versicherung: Sie gibt es seit 1927.
  • Die Pflege-Versicherung: Sie gibt es seit 1995.

Was ist die Versicherungs-Pflicht?

Alle Menschen in Deutschland müssen versichert sein.
Beschäftigte und Auszubildende sind automatisch in der gesetzlichen Sozial-Versicherung.
Selbstständige müssen sich selber um ihre Sozial-Versicherung kümmern.

Wie hoch sind die Beiträge für die Sozial-Versicherung?

Die Beschäftigten und der Arbeitgeber
zahlen Beiträge
in die Sozial-Versicherung ein.
Wie hoch die Beiträge sind,
hängt davon ab,
wie hoch das Gehalt ist.

Alle Menschen, die Beiträge bezahlen,
sind durch die Sozial-Versicherung
versichert.
Dabei ist es egal,
wie hoch die Beiträge sind.
 

Wie viel Geld zahlt die Sozial-Versicherung?

Die Sozial-Versicherung zahlt
zum Beispiel bei:

  • Rente
  • Arbeitslosigkeit
  • Unfällen
  • längerer Krankheit

Wie viel Geld jeder Mensch
von der Sozial-Versicherung bekommt,
ist unterschiedlich.
Bei der Renten-Versicherung
ist das zum Beispiel so:
Wer mehr und länger
in die Renten-Versicherung einzahlt,
bekommt später auch mehr Rente.
 

Wer bekommt Geld aus der Sozial-Versicherung?

Im Gesetz steht:
Nur wer Beiträge in die Sozial-Versicherung eingezahlt hat,
kann Geld bekommen.
In Deutschland gibt es aber mehr alte Menschen als junge Menschen.

Das bedeutet:
Es gibt viele Menschen, die Geld aus der Sozial-Versicherung bekommen.
Aber weniger Menschen, die Beiträge einzahlen.

Deshalb kann es sein, dass zum Beispiel:

  • die Beiträge erhöht werden
  • es weniger Geld aus der Sozial-Versicherung gibt
  • die Menschen sich zusätzlich noch absichern müssen

Was sind Förder-Leistungen und Fürsorge-Leistungen?

Der Staat hilft auch den Menschen,
die ganz wenig Geld zum Leben haben.
Oder Familien mit Kindern.
Diese Menschen bekommen zum Beispiel:

  • Wohn-Geld
  • Kinder-Geld
  • Eltern-Geld
  • Sozial-Hilfe

Diese Punkte sind Förder-Leistungen oder Fürsorge-Leistungen.

Wer bekommt Förder-Leistungen oder Fürsorge-Leistungen?

Es muss einen Grund geben,
warum das Geld gebraucht wird.
Zum Beispiel,
wenn das eigene Geld und das der Familie nicht zum Leben reichen.
Dann hilft der Staat mit Sozial-Hilfe.
Oder die Eltern können nicht arbeiten,
weil sie ein Baby bekommen haben.
Dann bekommen sie Eltern-Geld.
 

Grafik woher kommt das Geld

Woher kommt das Geld?

Die Beschäftigten und ihre Arbeitgeber
zahlen Beiträge in die Sozial-Versicherung ein.
Bei der Unfall-Versicherung
zahlt nur der Arbeitgeber ein.
So bekommt die Sozial-Versicherung das Geld,
mit dem sie helfen kann.

Alle Bürger und Bürgerinnen
müssen Steuern an den Staat bezahlen.
Mit den Steuern
werden die Förder-Leistungen und Fürsorge-Leistungen bezahlt.

Das Schau-Bild zeigt,
wie das Geld im Sozial-Staat verteilt ist.

Was ist die Sozial-Wahl?

Bei der Sozial-Wahl kannst du mit-entscheiden,
wer deine Interessen gut vertreten kann.
Zum Beispiel,
wenn es dir wichtig ist,
was deine Krankenkasse bezahlt.

Bei der Sozial-Wahl kannst du eine Vertretung wählen.
Zum Beispiel für:

  • die gesetzlichen Krankenkassen
  • die gesetzliche Unfall-Versicherung
  • die gesetzliche Renten-Versicherung
     

Wann darfst du wählen?
Wenn du 16 Jahre alt bist
und Beiträge in die Sozial-Versicherung zahlst.
Es gibt aber Ausnahmen:
Zum Beispiel dürfen Studierende,
die bei der Familie mit-versichert sind,
nicht wählen.

Die Sozial-Wahl ist alle 6 Jahre.
Informationen dazu gibt es im Internet.
Aber auch in den Mitglieder-Zeitschriften
von den Versicherungen.