Soziale Sicherheit – nicht nur im Alter
Die gesetzliche Rentenversicherung bietet nicht nur soziale Sicherheit im Alter, sondern auch schon während der Erwerbsphase – in Form von Rehabilitationsleistungen oder Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit. Außerdem werden Hinterbliebene durch Witwen-/Witwerrenten und Waisenrenten unterstützt (siehe Schaubild unter Sozialversicherung im Überblick). Die Rentenversicherung wird aus Beiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gemeinsam getragen. Beide zahlen jeweils 9,3 Prozent des monatlichen Bruttoeinkommens des Arbeitnehmers (Stand 2018, siehe Beispiel-Gehaltsabrechnung unter Berufseinstieg). Außerdem zahlt der Staat jedes Jahr Bundeszuschüsse an die Rentenversicherung.
Die Höhe einer Rente richtet sich vor allem nach der Höhe der versicherten Arbeitsverdienste, aus denen während des Berufslebens Beiträge gezahlt wurden. Je mehr Beitragsjahre vorliegen und je höher die Arbeitsverdienste waren, desto höher ist die individuelle Rente.
Voraussetzungen und Leistungen
- Frauen und Männer zahlen gleiche Beiträge.
- Der Rentenversicherungsschutz besteht auch in Zeiten von Krankheit, Arbeitslosigkeit, Kindererziehung und Pflege von Angehörigen.
- Wer aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, wird von der gesetzlichen Rentenversicherung unterstützt, um seine Erwerbsfähigkeit zu verbessern oder wieder zu erreichen.
- Aus der gesetzlichen Rentenversicherung werden Altersrenten, Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit sowie Hinterbliebenenrenten gezahlt.
- Die Rentenversicherung beteiligt sich bei Rentnerinnen und Rentnern an deren Beitrag für die Krankenversicherung.
Berufsunfähigkeit zusätzlich absichern
Die gesetzliche Rentenversicherung zahlt bei teilweiser oder voller Erwerbsminderung eine Erwerbsminderungsrente. Wer in jungen Jahren vermindert erwerbsfähig wird, hat aber in der Regel erst geringe Rentenanwartschaften aufbauen können. Daher ist es für Berufsanfänger sinnvoll, eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Vor Abschluss der Versicherung müssen Fragen zur Gesundheit beantwortet werden. Je jünger und gesünder der Versicherte ist, desto niedriger sind die Beiträge. Auch deshalb ist es vorteilhaft, die Versicherung so früh wie möglich abzuschließen, am besten gleich zu Beginn der Berufsausbildung. Vor dem Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung sollte man sich bei einer Verbraucherzentrale beraten lassen.
Das Umlageverfahren
Die gesetzliche Rentenversicherung wird seit dem Jahr 1957 über das sogenannte Umlageverfahren finanziert. Das bedeutet, dass das Geld der Beitragszahler direkt für die Zahlung der Renten verwendet wird. Ein Rentner erhält seine Rentenleistungen also aus den Beiträgen, welche die derzeitigen Erwerbstätigen und Arbeitgeber je zur Hälfte gezahlt haben.
Zusätzlich beteiligt sich der Staat mit Steuergeldern in Form von Bundeszuschüssen an der gesetzlichen Rentenversicherung. Laut Bundesversicherungsamt beliefen sich die Bundeszuschüsse im Jahr 2017 auf etwa 73 Milliarden Euro.
Das Kapitaldeckungsverfahren
Aufgrund der Alterung der Gesellschaft (siehe Rentenversicherung 2) werden die Zahlungen aus der umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung allein künftig nicht mehr ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Wer den sicherstellen will, muss heute zusätzlich vorsorgen und in eine der beiden kapitalgedeckten Säulen der Alterssicherung einzahlen: die betriebliche oder die private Altersvorsorge.
Kapitalgedeckt heißt, jeder spart für seine Zusatzrente in der Erwerbsphase individuell Kapital an, das in der Rentenphase ausgezahlt wird. Die Höhe der Rente hängt also vom angesparten Kapital und dessen Anlageertrag ab. Der Anlageertrag ist wiederum abhängig vom Zinsniveau. Der Staat unterstützt die betriebliche und private Altersvorsorge unter anderem durch Zulagen und Steuervorteile.
Drei Säulen der Alterssicherung
Excel-Datei zum Schaubild

Quelle: eigene Darstellung
Private Altersvorsorge: Riester-Rente
Der Staat fördert seit 2002 mit finanziellen Zulagen und Steuervergünstigungen den Aufbau einer privaten Altersvorsorge. Sie wird nach dem damaligen Arbeitsminister Riester-Rente genannt. Vor allem Pflichtmitglieder in der gesetzlichen Rentenversicherung, Beamte, Richter und Soldaten, die mindestens vier Prozent des Brutto-Vorjahreseinkommens für die Altersvorsorge aufwenden, erhalten die volle Förderung. Bei Verheirateten muss nur einer von beiden die Voraussetzungen erfüllen, dann erhält auch der andere die Förderung. Geringverdiener zahlen nur einen Mindestbeitrag. Familien und Geringverdiener profitieren am meisten von der Riester-Rente. Gefördert werden privates Wohneigentum, Banksparpläne, Rentenversicherungen und Fondssparpläne, die zertifiziert sind und bestimmte Vorgaben erfüllen.
Betriebliche Altersvorsorge
Betriebsrenten werden klassischerweise vom Arbeitgeber finanziert. Seit dem Jahr 2002 kann aber auch jeder Arbeitnehmer vom Arbeitgeber verlangen, dass ein Teil seines Lohns in eine betriebliche Altersvorsorge fließt. Dies wird Entgeltumwandlung genannt. In Tarifverträgen ist diese Anlageform oft festgeschrieben. Hier unterstützt der Staat ebenfalls den Aufbau der Altersvorsorge, indem die Beiträge für Arbeitgeber und für Arbeitnehmer bis zu einer bestimmten Grenze steuer- und abgabenfrei sind. Für die Renten müssen jedoch später Steuern und Abgaben gezahlt werden. Am 1. Januar 2018 ist ein Betriebsrentenstärkungsgesetz in Kraft getreten, das es für Beschäftigte mit geringen Einkommen attraktiver macht, Betriebsrenten abzuschließen. Außerdem sollen durch das Gesetz von den Sozialpartnern (Seite 26) organisierte Betriebsrenten gestärkt werden.
Die Texte und Bilder entstammen dem Schülermagazin Sozialpolitik
Stand September 2018
Kommentare
Beim arbeitsblatt hilf die
hilft kein stück weiter zum
Ich weiß nicht was für ein
Ich bearbeite gerade das
Ey ich sitze gerade an den
@Fps Doug im Übrigen schreibt
Kann jmd die Lösung schicken?
will miir jemand die lösungen
Das hilft sehr viel bei einem
Hilfe habe keine Ahnung davon
Danach war mir alles klara
Do konnn isch dir nisch
Viele Grüße aus dem Jahr 1987
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